Über den Sport
Entstehung

Wurf- und Geschicklichkeitsspiele gehören zu den ältesten Freizeitbeschäftigungen der Menschheit.

In der Antike waren Kugelspiele nachweislich in Ägypten und bei den alten Römern verbreitet. Nach einer betrüblichen Zwischenphase ohne Spielspaß - im Mittelalter -tauchen seit dem 13. Jahrhundert in den geschichtlichen und literarischen Quellen Frankreichs Berichte über verschiedene Kugelspiele (frz.: jeux des boules) auf.

In Deutschland bezeichnen die Begriffe Pétanque und Boule ein und dasselbe Spiel, da bei uns außer dem Petanque und dem italienischen Boccia andere Kugelspiele bis heute kaum Verbreitung gefunden haben. Allerdings wird in Deutschland der Begriff Boule oft dann verwendet, wenn der Freizeit- und Spaßaspekt des Spiels im Vordergrund steht, während Pétanque den durch Vereine organisierten Turniersportsektor bezeichnet.

Das Petanque-Spiel basiert auf den auch heute noch in Frankreich verbreiteten Kugelspielen Boule Lyonnaise und Jeu provencal, die sich vom Petanque hauptsächlich in der Länge der Spieldistanz und in den Wurftechniken unterscheiden. Die Regeln und Techniken dieser Kugelspiele sind komplizierter als beim Petanque, außerdem werden die Spieler körperlich stärker beansprucht. 

Das heutige Petanque-Spiel wurde 1910 in La Ciotat, einer kleinen Stadt in der Nähe von Marseille, erfunden. Auf dem dortigen Boule-Platz trafen sich einige Freunde regelmäßig zum Jeu provencal. Um ihren Kompagnon Jules Le Noir zu integrieren, der wegen einer leichten Behinderung beim athletischen und bewegungsreichen Jeu provencal nicht mehr mithalten konnte, entwickelten sie neue Regeln für ein Kugelspiel, das auf eine geringere Distanz gespielt wurde. Gelegt und geschossen wurde nun „pieds tanques"-„mit auf dem Boden stehenden Füßen". 

Ein neues Spiel war geboren, und es hatte auch gleich einen passenden Namen.