Über den Sport
Allgemeines
Ein
Pétanque-Spiel
beginnt mit der Auslosung der Mannschaft,
die
als erste die Zielkugel (frz. Cochonet) werfen darf und
endet, wenn
eine Mannschaft die geforderte Punktzahl erreicht
hat.
Meistens
wird um 13 Punkte gespielt. Die Spiele der
Anfangsrunden von Wettbewerben werden oft auf 11 Punkte
begrenzt, die Endspiele manchmal auf 15 Punkte erweitert.
Ein
Spiel setzt sich aus mehreren Aufnahmen (frz. mene)
zusammen,
die in den offiziellen Regeln Durchgänge genannt
werden. Die
Aufnahme beginnt mit dem Wurf der Zielkugel und
ist
beendet, wenn alle Kugeln gespielt wurden, aber auch wenn
die
Zielkugel in unerlaubtes Gelände rollt, unsichtbar oder
unauffindbar
wird.
Ein
Spiel kann nicht unentschieden ausgehen. Bei einer
Aufnahme
ist dies dagegen möglich. Sie wird dann nicht
gewertet (annulliert),
wenn an ihrem Ende die beiden besten
gegnerischen Kugeln
gleich weit vom Ziel entfernt sind oder
wenn beide Mannschaften noch über
Kugeln verfügen,
nachdem das Ziel unsichtbar geworden
oder ins
Aus gerollt
ist.
Auslosung und Terrainwahl
Mit
der Auslosung wird die Mannschaft bestimmt, die als
erste das
Ziel werfen darf. Außer in Wettbewerben, bei
denen oft die
Spielfelder für die Paarungen im voraus
festgelegt werden, ist
damit zugleich das Recht verbunden,
das Spielgelände
auszusuchen.
Eine vorgeschriebene Art
des Auslosens gibt es nicht.
Es ist jedoch
stilvoll, dazu je
eine Kugel der Mannschaften und das Ziel zu benutzen.
Sie werden gemeinsam geworfen, und von den
danach
auf dem Boden
liegenden Kugeln hat die gewonnen, die
dem Ziel am nächsten lag. Bei
Freundschaftsspielen
werden auf
diese Weise oft auch Mannschaften
zusammengestellt. Jeder
Spieler gibt eine Kugel zum
Werfen, und es
spielen anschließend
z. B. die drei dem
Ziel näheren gegen die drei entfernteren.
Die
Wahl des Bodens, auf dem gespielt wird, ist für den
Verlauf des
Spiels von großer Bedeutung. Das Terrain
sollte dem Können der eigenen Mannschaft
(insbesondere des Legers) entgegenkommen
und dem
Gegner Schwierigkeiten bereiten. Auch innerhalb der
begrenzten Felder bei einem Wettbewerb ist
die Suche
nach dem
„richtigen" Feldteil wichtig, weil feine
Unterschiede in der
Bodenbeschaffenheit schon
Auswirkungen haben können.
Die
Bedeutung der Eigenschaften des Bodens und
seiner
Oberfläche
für das Springen und Rollen der
Kugeln darf nicht
unterschätzt werden.
Geringe
Neigungen, Löcher oder Rillen
beeinflussen ihren
Lauf oder
lenken ihn in unvorhergesehene Richtungen.
Feuchter und weicher
Boden bremst sie, auf trockenem
oder hartem rollen sie weit
(werden lang). Kiesel, Sand
oder Splitt auf der Oberfläche haben
unterschiedliche
Auswirkungen. Um trotz dieser verschiedenen
Einflussgrößen möglichst nahe ans Ziel zu gelangen,
ist es wichtig, vor dem Wurf die optimale Bahn und den
besten Aufschlagspunkt
zu finden und anschließend die
adäquate Wurftechnik
anzuwenden
und zu beherrschen.
Im
Verlaufe einiger Aufnahmen zeigt sich bald, wo
Spieler
Schwächen
haben und wie schnell sie sich auf
ein Terrain einstellen. Ein
Terrainwechsel kann deshalb
den
entscheidenden Vorteil bringen, und
sei es, weil
man damit den Gegner aus dem gerade gefundenen
Rhythmus aufstört.
Eine
solche Möglichkeit zum Terrainwechsel besteht in
begrenztem
Umfang jeweils bei Beginn einer neuen
Aufnahme.
Der Gewinner der
letzten Aufnahme kann
das Ziel von der Stelle
aus, wo es zuletzt am
Boden lag,
auf das ihm passende Terrain werfen.
Jeder
Spieler verspürt einmal den Wunsch, die
vorgefundene
Bodenoberfläche für seinen Wurf zu
verbessern, etwa
Hindernisse
auf dem Weg zum Ziel
wegzuräumen oder die
anvisierte
Aufschlagstelle seiner
Kugel zu glätten. Die Pétanque-Regeln
gebieten
dem
Einhalt. Grobe Veränderungen
des Terrains, wie
z.B. Linienziehen,
sind grundsätzlich verboten.
Hindernisse, wie Steine oder Blätter dürfen
nur entfernt
werden,
bevor das Ziel geworfen wurde. Hat das Spiel
begonnen, so ist
keine Veränderung mehr erlaubt. Nur
noch das Loch,
das durch
die unmittelbar vorher
gespielte Kugel in den Boden gerissen
wurde, darf
wieder aufgefüllt werden.
Abwurfkreis und Spieldistanz
Vor
dem Werfen des Ziels muss der Abwurfkreis auf
den Boden
gezeichnet werden. Er ist zwischen 35 und
50 cm groß und muss bei
den Füßen jedes Spielers
genügend Platz bieten.
Es
ist nicht erlaubt, die Kreislinie beim Werfen zu
übertreten, jedoch wird
dieses etwaige kleine
Vergehen in der Praxis selten geahndet. Während
einer Aufnahme müssen alle Spieler aus demselben
Kreis spielen.
Während für die erste Aufnahme des
Spiels Wahlfreiheit besteht, wird ab
der zweiten
Aufnahme der
Kreis um die Stelle gezogen, an der
das Ziel
am Ende der vorhergehenden lag, es sei
denn, die Partner in einem
Freundschaftsspiel
einigen sich anders. Zu dieser Grundregel
sind drei
Ausnahmen vorgesehen:
Die
Spieldistanz beträgt mindestens 6, höchstens 10 m, d. h.
das Ziel
ist so zu werfen, dass es innerhalb dieser Grenzen
vom Kreis liegen
bleibt. Für Jugendliche und Kinder sind
geringere Entfernungen
vorgesehen. Innerhalb dieses
Rahmens bieten sich Wahlmöglichkeiten.
Kürze oder Länge
der Spieldistanz können auf das Ergebnis einen
ebenso
großen Einfluss haben wie die unterschiedlichen
Bodenverhältnisse. Es ist deshalb wichtig, in den
ersten
Aufnahmen
herauszufinden, welche Entfernung dem Gegner
liegt oder ihm
Schwierigkeiten bereitet, und entsprechend zu
wählen. Dabei wird aber
empfohlen, ganz zu Beginn nicht zu
experimentieren, sondern die dem
eigenen Können optimale
Distanz zu wählen. Ein Distanzwechsel im
späteren Verlauf,
der die Umstellungsfähigkeit herausfordert, kann
Vorteile
bringen.
Position und Verhalten der Spieler
Der
Spieler befindet sich beim Abwurf des Ziels und der
Kugeln im Kreis.
Er darf beide Füße nie ganz vom Boden
abheben oder gar den Kreis
verlassen, bis Ziel oder
Kugeln den Boden berührt
haben. Es ist ihm
auch nicht
erlaubt, in der Zeit zwischen Abwurf und Aufprall der Kugel
mit anderen Körperteilen den Boden
außerhalb des
Kreises zu berühren.
Nur für Behinderte sind Ausnahmen
möglich. Im übrigen ist er in der Wahl
seiner Körperhaltung
nicht eingeschränkt. Er kann z. B. die Füße eng
oder weit
stellen, sich beugen oder in die Hocke gehen.